Parkpflegewerk Kurpark Bad Nauheim

Auftraggeber:Magistrat der Stadt Bad Nauheim
FB 6 – Kur- und Servicebetrieb
Parkstraße36 – 38, 61231 Bad Nauheim
www.bad-nauheim.de
Bearbeitungszeitraum:2017 – 2019
in Zusammenarbeit mit:Weiss & Becker Landschaftsarchitektur
Buchwaldstraße 16, 35460 Staufenberg
www.weiss-becker.de

Beschreibung der historischen Entwicklung des Kurparks und den Bereichen um die Trinkuranlage und das ehemalige Inhalatorium mit Bestandsanalyse und Denkmalbewertung sowie Zielplanung und Pflegekonzeption

Der ursprünglich ca. 40 ha große historische Kurpark Bad Nauheim stammt in seinen Grundzügen aus den 1850er bis 1890er Jahren und basiert auf den Planungen von Heinrich Siesmayer. In den vergangenen 160 Jahren erfolgten im Park verschiedene Ergänzungen, Erweiterungen und Veränderungen, die sich anfänglich noch an den Planungen Siesmayers orientierten, zumal die entsprechenden Maßnahmen und die Parkpflege bis einschließlich 1908 der Firma Gebrüder Siesmayer oblagen. Insbesondere die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg hatte jedoch stärkere Eingriffe und Verluste von einzelnen Elementen zur Folge, die sich einschneidend auf die Gestaltung auswirkten.

Der damalige Eigentümer, das Hessische Staatsbad Bad Nauheim, gab daher 1991 ein Parkpflegewerk in Auftrag, das sowohl die geschichtliche als auch die gestalterische Entwicklung und den damaligen Bestand des Kurparks dokumentierte. Gleichzeitig wurden darin Ziele und Maßnahmen formuliert, welche der zukünftigen Entwicklung zugrunde gelegt werden sollten. Aus verschiedenen Gründen wurden jedoch nicht alle Maßnahmen berücksichtigt und umgesetzt, so dass sich die Qualität der Anlage in den Folgejahren trotz der vorliegenden Zielplanung weiterhin eher reduzierte.

Das aktuelle Parkpflegewerk basiert auf den früheren Ergebnissen und berücksichtigt die seitdem erfolgten Entwicklungen, die vor allem im Vorfeld zur 4. Hessischen Landesgartenschau 2010 erfolgten. Das festgelegte Bearbeitungsgebiet entspricht dabei nicht der Fläche des historischen Kurparks, sondern klammert die Bereiche des Sprudelhofs, des Max-Planck-Instituts und der Kolonnaden ebenso aus wie die des Kurhauses und des Hotels ‚Dolce‘. Inklusive der beiden südlich der Parkstraße gelegenen Flächen an der Trinkkuranlage und dem Gradierbau mit der Stadtbücherei umfasst das gesamte Bearbeitungsgebiet ca. 30 ha.

Das Ziel des Parkpflegewerks war es, die zeitliche Entwicklung des Bearbeitungsgebiets zu dokumentieren, den aktuellen Bestand darzustellen und die jeweiligen Untersuchungsergebnisse zu bewerten. Es dient somit zur Aktualisierung und Fortschreibung der früheren Analyseergebnisse. Im Zuge der Erarbeitung wurden jedoch auch die analogen und digitalen Grundlagen und weitere aktuelle Erkenntnisse mit einbezogen, so dass unter Berücksichtigung des heutigen Bestandes eine Zielplanung mit den entsprechenden Maßnahmen entwickelt werden konnte.

Neben der Berücksichtigung des Denkmalwerts und des vorhandenen Bestands lag ein besonderes Augenmerk des Kur- und Servicebetriebs auf den Aussagen zur nachhaltigen Pflege und Unterhaltung der Parkanlagen sowie auf der verträglichen Integration der unterschiedlichen Nutzungen und ökologischen Aspekte. Dazu wurden abschließend Pflegeleistungen zusammengestellt, die zur Sicherung und nachhaltigen Entwicklung der Parkbereiche dienen sollen.

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