Auftraggeber: | Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz Direktion Landesdenkmalpflege Erthaler Hof, Schillerstraße 44, 55116 Mainz www.gdke.rlp.de |
Bearbeitungszeitraum: | 2023 |
Gartenhistorische Untersuchung für das Umfeld des Sieges- und Friedensdenkmal Edenkoben
Im Vorfeld der geplanten Sanierung des Sieges- und Friedensdenkmals Edenkoben hat die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) eine gartenhistorische Untersuchung in Auftrag gegeben. Ziel war es, die historischen Strukturen im Umfeld des Denkmals zu dokumentieren. Gleichzeitig sollten Elemente aufgespürt werden, die möglicherweise unter dem dichten Bewuchs verborgen liegen. Darüber hinaus sollte geprüft werden, ob das Sieges- und Friedensdenkmal in einem gemeinsamen historischen Kontext zu anderen Denkmälern in der Region steht.
Das 1899 enthüllte Sieges- und Friedensdenkmal Edenkoben auf dem Werderberg wurde lange Zeit vor allem als Baudenkmal wahrgenommen. Dokumentationen über dazugehörige gartenhistorische Strukturen sind kaum vorhanden, wodurch der tatsächliche Umfang der Anlage weitgehend unbekannt blieb. Die Untersuchungen vor Ort zeigten, dass sich der zugehörige Bereich weit über das unmittelbare Umfeld des Denkmals hinaus erstreckt. Neben dem Vorplatz, Natursteinmauern, Treppenanlagen und Wegen finden sich an markanten Standorten unterhalb des Denkmals Gedenk- und Markierungssteine. Darüber hinaus sind weitere Strukturen erhalten, die thematisch mit dem Denkmal in Verbindung stehen.
Zudem war der markante Standort des Denkmals auf dem Werderberg bewusst gewählt und trägt somit zur Bedeutung des Denkmals bei. Von der Aussichtsplattform aus bietet sich ein spektakulärer Ausblick ins Rheintal. Ebenso prägt der Kontrast zwischen dem hellen Sandsteinmaterial und dem dunkelgrünen Waldhintergrund die weithin sichtbare Erscheinung des Denkmals. Diese Blickbeziehungen sind zentrale Bestandteile des ursprünglichen Gestaltungskonzepts.
Eine direkte ideelle Verbindung zu anderen Denkmälern in der Region konnte durch die Untersuchung nicht verifiziert werden. Vielmehr scheint die Verbindung in erster Linie optischer Natur zu sein. Entlang des Haardtrands reiht sich eine Abfolge von weithin sichtbaren Landmarken, die vor allem auf die touristische Erschließung der Region im späten 19. Jahrhundert zurückzuführen ist.